«Prozesse transparenter und effizienter machen»

Autor: Markus Frutig | Inoveris – Axel Zauke I RAFI GmbH & Co. KG 

Auf der «maintenance Schweiz 2023», der führenden Schweizer Fachmesse für Instandhaltung, erleben die Besuchenden von 25. bis 26. Oktober 2023 in Zürich die neuesten Produkte und Lösungen rund um Predictive Maintenance, Digitalisierung und Optimierung der Prozesstechnik. Im Trendinterview erzählt uns Axel Zauke, Key Account Manager Digital Components der RAFI GmbH & Co. KG, wie dank einer neuen Methode Produktionsprozesse transparenter und effizienter gemacht werden können, oder beim Retrofitting von Altanlagen schnell und günstig Transparenz über deren Auslastung zu erhalten.

 

RAFI ist Innovationstreiber in den Bereichen «E2MS» (Electronics Engineering and Manufacturing Service) und «HMI» (Human Machine Interface). Herr Zauke, was sind aus Ihrer Sicht die besonderen Kernkompetenzen für die Instandhaltungsbranche?
Axel Zauke: RAFI ist seit über 100 Jahren in der Mensch-Maschinen Schnittstelle aktiv – dort, wo Menschen an Maschinen stehen, um diese zu bedienen oder deren Signale visuell zu erfassen. Wir sind aktiv mit einer sehr breiten Produktpalette vom Taster bis zur individuelle Lösung mit Touch-Eingabe für viele unterschiedliche Industriezweige und bei führenden Industrieunternehmen. Dazu sind wir ein sehr interessanter EMS-Elektronikdienstleister, der nicht nur fertigt, sondern zwischenzeitlich sehr aktiv in das Engineering für unsere Kunden eingestiegen ist.

 

Was präsentieren Sie an der «maintenance Schweiz»?
Auf der «maintenance Schweiz» präsentiert RAFI sein Produkt «KIS.ME». KIS.ME (Keep

it simple. Manage everything) sind smarte Befehls- und Meldegeräte deren Signale in der Cloud verarbeitet werden. Mit diesem IoT-Produkt ist man in der Lage, sehr einfach und schnell unterschiedlichste Kennzahlen aus diversen Produktionsprozessen zu erfassen und den Verantwortlichen zeitnah Transparenz über die Effizienz des Prozesses zu bieten. Gerade in der Instandhaltung sehen wir einen grossen Bedarf, schnell und günstig die Produktionsanlagen zu digitalisieren.

Was ist dabei der grösste Nutzen für Instandhalter?

Überall, wo Menschen arbeiten – selbst an entlegenen Produktionsorten oder Handarbeitsplätzen können die Produktionsprozesse transparenter und effizienter gemacht werden – und zwar sehr einfach!

Wenn die Modernisierung oder der Ausbau bestehender Anlagen und Betriebsmittel – das Retrofitting – ansteht, wie kommt dann die Expertise von RAFI zum Zug?
KIS.ME macht aus einem einfachen digitalen Signal ein digitales Event. Ein Tastendruck an einer Befehlsgeräte-Box wird zu einem Datenpunkt, und diesen kann ich in der Cloud zu einer einfachen Funktion oder sogar zu einer aussagekräftigen Kennzahl umwandeln. Was sich jetzt erst einmal eher komplex anhört, ist aber ganz konsequent umgesetzt – nämlich sehr einfach: frei nach dem Motto «Keep it simple».

 

Worauf muss beim Retrofitting aus Betreiber- bzw. Instandhalter-Sicht besonders geachtet werden?

Vermutlich wird bei der Instandhaltung einer Anlage immer die Hauptfunktion im Vordergrund stehen: Produzieren. Mit KIS.ME decken wir aber auch verborgene Verschwender im Prozess auf. Bei neuen Maschinen und Produktionsanlagen arbeiten meist mehr oder weniger komplexe MES Systeme. KIS.ME zeigt, dass man aber auch schnell und günstig beim Retrofitting von Altanlagen Transparenz über die Auslastung erhalten kann.

Wie läuft ein so komplex klingendes Projekt zusammengefasst ab?

Für unsere Anwender ist ein solches Projekt nicht komplex, sondern sehr simpel! Der Name ist daher Programm. Die grösste Herausforderung, eine Altanlage zu digitalisieren, sehen wir in der individuelle Definition der vom Anwender gewünschten Kennzahl. Jede Anlage hat ihren eigenen Takt, die Kundenaufträge haben definierte Mengen – und Betreiber arbeiten mal einschichtig, mal mehrschichtig. Aber damit kann KIS.ME gut umgehen, und bei Bedarf helfen wir unseren Kunden auch bei der Use-Case-Definition mit unseren KIS.ME-Services.

Was beinhalten denn diese KIS.ME-Services?
Wir unterstützen den Anwender bei der Definition seiner gewünschten Anwendung. Wir bringen sehr früh unsere gesamte Erfahrung und unser Technologiewissen mit ein und geben eine Empfehlung zur schlanken Umsetzung. Wenn es der Kunde wünscht, dann setzen wir die Konfiguration auch komplett um. Ich empfehle dazu, in unsere Erfolgsgeschichten hineinzuschauen: https://kisme.com/de/loesungen/erfolgsgeschichten/

Wie sieht die Beratungsdienstleistung Ihres Unternehmens im Bereich der SFM-Methode (Shopfloor Management) aus?
Wir beraten nicht als Lean-Consultant aber mit KIS.ME-Services bieten wir dem Kunden an, unsere Erfahrung bei bereits umgesetzten Kennzahlprojekten zu teilen und gegebenenfalls kurzfristig für den Kunden umzusetzen. Kennzahlen sind das wesentliche Instrument, denn sie decken die Prozessschwachstellen auf und ermöglichen deren sofortige zielgerichtete Bearbeitung.

Was bedeutet für Sie die Synergie zusammen mit der «AQUA Suisse», der «Pumps & Valves» und der neuen Fachmesse «flow»?
Für uns stellt dieses Messequartett einen optimalen Präsentationsrahmen für die vier verschiedenen und daher ganz unterschiedlichen Branchen dar. Daher freue ich mich jetzt schon auf den Messebesuch in Zürich. 

Warum muss man aus Ihrer Sicht unbedingt an der «maintenance Schweiz 2023» dabei sein?
So eine Fachmesse wie die «maintenance Schweiz» ist prinzipiell für jede Instandhaltungsfachperson relevant, um sich einmal auf den aktuellen Wissensstand zu bringen und dazu die aktuellen Angebote des Marktes kennenzulernen – immer mit dem Ziel, die neu gewonnenen Ideen für sich entweder zur Optimierung oder zur erfolgreichen Umsetzung eigener Projekte zu nutzen.